ODER AUCH: WIE MANIPULIERBAR SIND WIR WIRKLICH?

Ich rollte innerlich mit den Augen und schüttelte imaginär mit dem Kopf – nein, das hat uns noch gefehlt. Ein Comeback der Siebziger mit allem drum und dran: Schlaghosen, die unvorteilhaft wie sonst was sind und quietschbunte Prints, die Augenkrebs verursachen. Doch je öfter ich durch die Arbeit mit Kampagnenbildern und der Ware selbst konfrontiert wurde, desto mehr konnte ich mich mit dem Trend anfreunden. Ein cognacfarbener Minirock aus Wildlederimitat mit durchgängiger Knopfleiste? Och, warum nicht. Und überhaupt: plötzlich stehen die Farbe Braun und auch Muster wieder zur Debatte. Ich kann es kaum glauben.

Aber was ist da eigentlich mit mir passiert?
Ist es die permanente Befassung mit der Materie oder etwa die Angst, bei verfehlter Teilnahme am Trend nicht dazuzugehören?
Ich entscheide mich für ersteres – denn Gruppenzwang oder Szenenzugehörigkeit waren während der Schulzeit präsent genug. Und auch unterbewusst haben sich bei mir keine Ausschlussängste eingeschlichen, zeigt die Selbstreflektion.

Also schmeiße ich mich in flauschigsten Fakefur, braunes Kunstleder und einen obligatorischen schwarzen Rollkragenpullover. Dazu eine Mini-Vintageclutch mit Retromuster und das aktuell trendigste Sneakermodell.
Habe ich mich vor einem halben Jahr für immer in meiner schwarz-grauen Kleiderwelt gewähnt, kommt jetzt schon wieder alles ganz anders. Und ich fühle mich gut dabei, was schlussendlich das wichtigste ist. An dieser Stelle sei gesagt, dass Veränderung – hier in Form von Farbe und Muster- zwischendurch ganz gut tut und veraltete Strukturen aufbricht.
Das Fazit der Geschichte?! Inspiration durch Trends und das Aufnehmen dieser in die eigene Garderobe sind nicht schlecht zu reden – die Beweggründe sind entscheidend!

ROCK // H&M
TURTLENECK // ZARA
JACKE // SECOND HAND
CLUTCH // SECOND HAND
SUNNIES / SCHUHE // H&M